überlegen

überlegen

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1über|le|gen [y:bɐ'le:gn̩] <tr.; hat:
sich in Gedanken mit etwas beschäftigen, um zu einer bestimmten Entscheidung zu kommen:
etwas gründlich, reiflich überlegen; überlege dir alles genau, und dann gib uns Bescheid; es ist, wäre zu überlegen (erwägen), ob sich das wirklich lohnt; das muss alles gut, in Ruhe überlegt sein; ich muss mir die Sache noch einmal überlegen; <auch itr.> [lange] hin und her überlegen; sie überlegte kurz und meinte dann …
Syn.: abwägen, bedenken, 1 durchdenken, nachdenken über, überdenken.
  2über|le|gen [y:bɐ'le:gn̩] <Adj.>:
a) in Bezug auf bestimmte Fähigkeiten, auf Stärke oder Anzahl andere weit übertreffend /Ggs. ³unterlegen/: ein überlegener Kopf, Geist; er ist ihm an Talent, Kraft [weit] überlegen; sie waren uns kräftemäßig, zahlenmäßig überlegen; sich [in etwas] überlegen zeigen; die Mannschaft war dem Gegner [haushoch] überlegen, hat überlegen 3 : 0 (mit einem klaren Sieg von 3 : 0) gewonnen.
b) Überheblichkeit, Herablassung zum Ausdruck bringend:
eine überlegene Miene aufsetzen; sie lächelte überlegen.

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über||le|gen 〈V. tr.; hat〉 jmdm. etwas \überlegen etwas über jmdn. legen ● jmdm. eine Decke \überlegen
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über|le|gen1 〈V.; hat
I 〈V. tr.〉
1. etwas \überlegen durchdenken, erwägen, sich ein Urteil über etwas zu bilden suchen
2. sich etwas \überlegen
2.1 sich über etwas Gedanken machen, über etwas nachdenken, grübeln
2.2 sich etwas ausdenken
● ich werde es mir (noch) \überlegen; ich werde mir \überlegen, wie wir das machen können ● ich habe mir Folgendes überlegt ● das muss ich mir erst (noch) \überlegen ● sich etwas gründlich, reiflich \überlegen; überlege es dir gut, genau! ● ich habe es mir (inzwischen) anders überlegt; das hättest du dir vorher \überlegen müssen
II 〈V. intr.〉 nachdenken, nachsinnen ● er überlegte eine Weile, dann sagte er ... ● überleg nicht so lange!; ohne zu \überlegen ● überlegt vorbedacht, geplant, beabsichtigt (Entschluss, Plan); \überlegen handeln besonnen, nach reifl. Überlegung
[<frühnhd. überliegen „überwinden“ <mhd. überligen (beim Ringen) „oben zu liegen kommen“]
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über|le|gen2 〈Adj.〉
1. jede Situation beherrschend, klug, gelassen, kaltblütig (Person); Ggs unterlegen2
2. etwas überheblich, herablassend (Lächeln, Miene)
● jmdm. \überlegen sein mehr können, wissen als jmd.; jmdm. an Ausdauer, Kraft, Geschicklichkeit \überlegen sein

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1über|le|gen <sw. V.; hat:
1. über jmdn., etw. legen:
ich habe ihr [noch] eine Decke übergelegt.
2. <ü. + sich> sich über etw. beugen; sich zur Seite neigen:
er legte sich so weit über, dass er beinahe vom Balkon gestürzt wäre;
das Schiff hat sich [hart nach Steuerbord] übergelegt.
2über|le|gen <sw. V.; hat [mhd. überlegen = bedecken, überziehen; überrechnen; die heutige Bed. wohl aus »(in Gedanken immer wieder) umdrehen«]:
1. sich in Gedanken mit etw. beschäftigen, um zu einem bestimmten Ergebnis, Entschluss zu kommen:
etw. gründlich, reiflich, genau ü.;
das muss alles gut, in Ruhe überlegt sein;
es ist, wäre zu ü., ob sich das wirklich lohnt;
[lange] hin und her ü.;
nun überleg doch mal (bedenke), wie sich das auswirkt!
2. <ü. + sich>
a) über etw. nachdenken, etw. abwägen:
ich muss mir die Sache noch einmal ü.;
ich muss mir noch sehr ü. (es ist sehr fraglich), ob ich annehme;
ich habe mir meine Worte genau überlegt (ich bin mir durchaus bewusst, was ich damit sage);
wir haben es uns anders überlegt (haben unseren Entschluss geändert);
b) ersinnen, sich ausdenken:
wenn das nicht klappt, muss ich mir etwas anderes ü.
3über|le|gen <Adj.> [2. Part. von frühnhd. überliegen = überwinden, mhd. überligen = im Ringkampf oben zu liegen kommen]:
a) in Bezug auf bestimmte Fähigkeiten, auf Stärke od. Anzahl andere weit übertreffend:
ein -er Geist, Kopf;
ein -er (klarer) Sieg;
jmdm. an Intelligenz, Kraft, Ausdauer [weit, haushoch] ü. sein;
sie waren uns kräftemäßig, zahlenmäßig ü.;
sich [in etw.] ü. zeigen;
die Mannschaft hat ü. 3 : 0 (mit einem klaren Sieg von 3 : 0) gewonnen;
Ü die -e römische Zivilisation;
b) [in herablassender Weise] das Gefühl geistiger Überlegenheit zum Ausdruck bringend:
eine -e Miene aufsetzen;
ü. lächeln.

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über|le|gen <sw. V.; hat: 1. über jmdn., etw. legen: ich habe ihr [noch] eine Decke übergelegt, damit sie nicht friert; Ü dünne Schleier legt sich die Fröstelnde (= die Erde im Herbst) über (Tucholsky, Werke II, 424). 2. (ugs.) jmdn. zur Bestrafung übers Knie legen u. ihn auf das Gesäß schlagen: der Vater hat ihn ordentlich übergelegt. 3. <ü. + sich> sich über etw. beugen; sich zur Seite neigen: er legte sich so weit über, dass er beinahe vom Balkon gestürzt wäre; das Schiff hat sich [hart nach Steuerbord] übergelegt.
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1über|le|gen <sw. V.; hat [mhd. überlegen = bedecken, belegen, überziehen; überrechnen, zusammenrechnen; die heutige Bed. wohl aus „(in Gedanken immer wieder) umdrehen“]: sich in Gedanken mit etw. beschäftigen, um zu einem bestimmten Ergebnis, Entschluss zu kommen: etw. gründlich, reiflich, genau ü.; das muss alles gut, in Ruhe überlegt sein; es ist, wäre zu ü. (erwägen), ob sich das wirklich lohnt; ich muss mir die Sache noch einmal ü.; ich habe mir meine Worte genau überlegt (ich bin mir durchaus bewusst, was ich damit sage); er hat es sich anders überlegt (hat seinen Entschluss geändert); ich muss mir noch sehr ü. (es ist sehr fraglich), ob ich annehme; [lange] hin und her ü.; er überlegte kurz und sagte es ihm dann; Ich überlegte, was sie in der Stadt getrieben haben mochte (Thor [Übers.], Ich 12); Überlegen wir doch einmal ganz nüchtern ..., was sich hätte tun lassen (Nossack, Begegnung 411); Wichtig war ihm ..., Maßnahmen zu ü. (ersinnen) ..., die ein Bekanntwerden des Unglücks verhinderten (Prodöhl, Tod 125).
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2über|le|gen <Adj.> [2. Part. von frühnhd. überliegen = überwinden, mhd. überligen = im Ringkampf oben zu liegen kommen; überlagern, besetzen]: a) in Bezug auf bestimmte Fähigkeiten, auf Stärke od. Anzahl andere weit übertreffend: ein -er Geist, Kopf; ein -er (klarer) Sieg; jmdm. an Intelligenz, Kraft, Ausdauer [weit] ü. sein; sie waren uns kräftemäßig, zahlenmäßig ü.; sich [in etw.] ü. zeigen; wir waren [dem Gegner] haushoch ü.; die Mannschaft hat ü. 3 : 0 (mit einem klaren Sieg von 3 : 0) gewonnen; Ü Siegte Rom, weil es die -e zivilisatorische Idee verkörperte? (Fest, Im Gegenlicht 27); Für den TEE-Verkehr ... hatten unsere Bundesbahnen ... eigene, den damaligen Triebzügen der SNCF -e Fahrzeuge beschafft (NZZ 1. 2. 83, 15); b) [in herablassender Weise] das Gefühl geistiger Überlegenheit zum Ausdruck bringend: eine -e Miene aufsetzen; ü. lächeln.

Universal-Lexikon. 2012.

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